ALLE AN BORD!?

Einblick in das 11. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung

von Sebastian M. Nidwalden

„Am 27. und 28. September 2016 hatte die Nationale Armutskonferenz { nak } wieder Betroffene eingeladen, um gegen Armut und Ausgrenzung Position zu beziehen. Anläßlich des 25jährigen Be= stehens der nak ein Grund in der deutschen Hauptstadt zu feiern? Nein.

Gleich zu Beginn dokumentierte der gewählte politische Entscheidungsträger sein Desinteresse am Schicksal der Bürger mit geringstem Einkommen. Entgegen seiner Zusage gegenüber der Veranstaltungsleitung ließ sich der Regierende Bürgermeister von Berlin durch seine Sekretärin { für Bürgerliches Engagement } entschuldigen. Ihre blassen Worte an die Tagungsteilnehmer entsprachen der Farbe ihres Kostüms und ihrem wenig scharf umrissenen Aufgabenbereich. Nachzureichen wird sein, auf welcher Hochzeit Michael Müller stattdessen tanzte.

In einem Durchgangszimmer des Roten Rathauses, dem Louise-Schröder-Saal, konnten sich die Armen mit Wasser und Brot stärken. Sie wurden mit Limonaden und Körben trockener kleiner Partybrötchen versorgt.

Anschließend begaben sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in die evangelische Heilig-Kreuz-

Kirche. Bei einer schmackhaften Gemüsesuppe mit Würstchen wurden erste Gedanken ausge=

tauscht. Die Organisation hatte unter anderem ausgezeichnet bereits Stellwände mit plakatgroßen Notizzetteln zur Kennzeichnung von Arbeitsgruppen und der Dokumentation ihrer Ergebnisse vorbereitet.

Am ersten Tag der Zusammenkunft wurden ans den Themenvorschlägen zwei Zeitblöcke mit Gesprächskreisen entwickelt. Jeder bekam so die Möglichkeit, an einem Paar oder mehreren Runden Anteil zu nehmen. Exemplarisch vorgestellt werden soll hier die Ergebnisfindung der Arbeiten von „Mangelnde Wohnraumversorgung – Gegenmaßnahmen“ und „Dauerhafte Förderung von Quartiers~ und Stadtentwicklung mit Bürgerbeteiligung.“

27. und 28. September 2016