Im Namen der Freiheit

Sehr geehrte Damen und Herren

Freiheit, ein fragiles Gut. „Im Namen der Freiheit“ kämpfende, verteidigende, lebende, so viele in den Dreck getreten, ignoriert, nihilirt und oft genug getötet. „Ohne Freiheit geht das Leben bergab, rückwärts, Freiheit ist das Element des Menschen wie Wasser das des Fisches, und ein Mensch, der sich der Freiheit begibt, vergiftet die edelsten Geister seines Blutes, erstickt seine süßesten Freuden des Lebens in der Blüte und ermordet sich selbst.“ Lenz (Der Hofmeister). Ohne Freiheit im Kopf, keine Freiheit vor dem Kopf. Frei zu sein in seinen Handlungen ist eine relative Angelegenheit und wird es lange, lange bleiben. Denn wird es ihn jemals geben, den idealen Menschen in einer idealen Gesellschaft, das „Himmelreich auf Erden“. Heine.

Unsere Gesellschaft, die deutsche drosselt sich selber immerzu. Verordnungen, Erlasse, Gesetze ohne Ende, kein Überblick, wenig Möglichkeit zur Selbstverteidigung und wenn, recht blind. In letzter Konsequenz angewiesen auf die Interpretation des Gerichts und die kann auch flexibel sein. Wem es nutzt, wissen Sie es? Für jede Lappalie ein Anwalt? Spezielle Spezialisten spezialisieren speziell. Unsere Steuergesetzgebung, raubt einem schon beim suchen der Formulare ein Stück Lebensqualität.

Der Terror erlaubt Perversitäten an öffentlicher Meinung: Herr Schily, Herr Schäuble. Sie wollen Politikern die Freiheit geben per Gesetz Zivilflugzeuge abzuschießen, damit im Irrtumsfall die Kariere irgendwie weitergehen kann. Das ist Feige, eine hinterhältige Staatsräson.

Das Erziehungsprogramm „Hartz“ nenne ich Luxusknast mit Taschengeld und nicht Reform des Arbeitsmarktes. Und wenn der Euro wenig wiegt in der Tasche, dann neige ich dazu mich als Abgabensklaven zu bezeichnen. Gerade bei dem dicksten Posten im Leben, der Miete. Die veröffentlichte Meinung plaudert den Berliner Mietspiegel permanent in die Höhe und immer alles so globalisiert frech: In London sind die Mieten unerschwinglich und noch eins draufgesetzt, in Afrika da gibt es keine Hartzbezüge, da verhungern Sie. Ich mal mir unterdessen einen Schinken, Farben und Stifte reichen bis zur nächsten Steuererhöhung. Tschüß sag ich erst mal und zieh mich zurück, in meine Welt aus Strichen und Klecksen. Geb mir Freiheit vor dem Kopf, auf Papier gekritzelt, jenseits von den Gestaltungsprozessen der Politik und Wirtschaft. Schauen Sie vorbei in der

„Produzentengalerie Rainer Wieczorek“ Reuterstrasse 85 (Hof), 12053 Berlin

T. 030/ 61 34 562 (Öffnungszeiten nach telefonischer Vereinbarung)

„Im Namen der Freiheit“ 8.2.07 – 10.3.07 mit

Zeichnungen von Rainer Wieczorek

Rainer Wieczorek, Januar 2007