Dadaabend

dieser DADAabend oder Denke selber, als Hommage an eine Schillerdichtung und Einstein

DADA Lebt

DADA hat tausend Namen

DADA braucht das Land

DADA für Europa

DADA für die Welt

DADA als Opposition zu den etablierten Kunstschinken

DADA als die ewige Opposition

DADA das Prüfliche vor sich selbst

DADA da du die da trallala war ein mal

DADA hat Abitur gemacht

DADA ins 21. Jahrhundert retten

DADA für ein Stück Ewigkeit

DADA Heute

DADA definiert sich selbst

DADA ist evolutionär

DADA Viren nach Amerika

DADA für ein Hallelujaja

DADA I love you

DADA bin ich.

DADA ist für mich Satire

DADA ist für mich lyrisches Kabarett, politisch

DADA ist Politikerschelte, jenseits guter Manieren

DADA ist Gesellschaftskritik mit dem eigenen Wortschatz

DADA ist meine Einsatzphilosophie

DADA ist Kunst

Kunst ist Dada.

DADA die große Idee vom Andersein der Kunst.

Und, der Dadaismus lebt, wenn er lernt, mehr als Blödelprogramm zu sein.

Dadaismus am Beginn des 21. Jahrhunderts ist tiefster Ernst und will höchste Wissenschaft sein.

Künstler müssen sich bewusst werden, das sie einen Bildungsauftrag haben an ihre Gesellschaften. Der Boehme soll sein Atelier in die Kneipe verlagern.

Wir müssen unser Land dazu bringen das es unterrichtet über Bilder, das es die Grammatik der Bilder, die Welt der Bilder verstehen lernt. Dem reinem Geschmacksurteil sollte ein Bildungsurteil entgegengehalten werden. Das Wirken von Bildern, auch der laufenden, die des Kommerzes und die Bilder jenseits der Kunst sollten der Allgemeinbildung zugänglich gemacht werden.

Die schöne Erinnerung vom Volk der Denker und Dichter, braucht eine Erfrischung, braucht Nahrungsaufnahme für unsere Zeit.

Ein Volk muß heute Gesellschaft sein, dieser Gesellschaft Energie zuführen, das von einer Gesellschaft mit Denkern und Künstlern gesprochen wird, ist angestrebt.

Letztendlich muß Kunst den Beweis erbringen, dass sie eine Wissenschaft ist.

Ein „Dekorationsmarkt“, wird sich Historisch gesehen nur begrenzt halten im Menschheitsgedächtnis.

Kunst als Wissenschaft der Fantasie, des Unbewussten, der Linie, der Form, der Farbe, der angewandten Ästhetik. Was ist schön, was ist hässlich, was machen die Bilder, Bilder mit der Sprache verknüpfen, Bilderurteil zur Grundschulbildung erklären ist die Aufgabe.

Den Dadaismus halte ich insofern für wichtig und fähig das System Kunst zu erneuern, zu verändern, zu beeinflussen, da hier kein Korsett vorzufinden ist.

Dada muß immer Opposition bleiben, auch vor sich selbst und vor sich selbst.

Dada kann man als so etwas wie eine Methodenlehre zur Kunstausübung begreifen.

Dada ist ein Gegenentwurf zur Arbeitsteilung, vor allem da, wo diese stupid wird für den Einzelnen.

Dada hat uns Künstlern den Horizont erweitert, neue Kombinationsmöglichkeiten eröffnet. Und dies auch mit Wirkung auf Gesellschaften, den Individuen, das eigene Leben und dem großen Anteil daran, die Arbeit.

Durch Arbeit Sein Leben zum persönlichen Paradies zu gestalten. Zu Milliarden persönlicher Paradiese.

Dada ist Bestandteil, Erfindung der Klassischen Moderne. Diese halte ich für noch nicht abgeschlossen, ihr Repertoire ist weiterhin ausbaufähig, sie befindet sich im Prozess der Globalisierung. Ich fuße in ihr und arbeite mit ihr. Die vielen Namen über sie werden überflüssig. Die Moderne hat erst angefangen.

Anfang, Ende, Mitte, Post Moderne, Nach Moderne, Vor der Post Post Moderne, alles Begriffe die ich für unbrauchbar halte für einen Prozess dessen verlauf noch keiner kennt.

Eine eingeschobene Zusammenfassung: DADA ist für das Individuum, für Persönlichkeiten, Paradiese für alle, Selbstbestimmung.

Alle diese Begriffe tangieren den Begriff: Freiheit.

Freiheit erkämpft und erlitten zu haben, halte ich für das Wichtigste, das wir den Wegbereitern in die Moderne zu verdanken haben.

Die Freiheit in der Kunst alles tun zu können.

Ich tue nicht alles, und wir, die Künstler sollten nicht alles tun.

Jeff Koons, zum Beispiel, mit seinem Pop Art Kitsch am falschen Ort. Amerikanische Glanzbilder, Marktpropaganda bis zur Selbstvernichtung eigener und anderer Kultur.

Kollegen Schelte will ich hier nur im Pinkeln nach Oben einschieben, weil hier der Kanon definiert wird über Kunst und eine Zeit in der ich lebe,

in der ihr lebt.

Also werde ich und wird meine Kunst mitdefiniert, was im Resultat bedeuten kann das man wegdefiniert wird.

Das sollte jeder Künstler, jede Künstlerin beachten bei unserer Nonchalance, nahezu kritiklosem Umgang mit der vorgesetzten etablierten Kunst. Wenn man genau hinhört, dann existiert für die Öffentliche Meinung als Kunst, nur das „Etablierte“.

Das System Kunst sollte insgesamt sportlicher Denken: gemessene Sprünge, gemessene Zeiten, wie viel Kilos, Unterliga, Oberliga, Weltmeister und so weiter, ein größeres Spektrum an Kariermöglichkeit und Beachtung.

Ein Kontinuum von der malenden Wissenschaft bis zu gemalten Postkartengrüßen.

Was mich persönlich anbelangt so kämpfe ich um die Weltmeisterschaft und möchte in diesen Kategorien gemessen werden. Picasso, Klee, Wols, Beuys um nur einige zu nennen, sie alle sind Kollegen geworden.

Jeder kann meine Kunst ablehnen, diese für schlecht halten oder für sonst was halten, nur seien sie Vorsichtig beim zeigen und benennen ihrer Gegenentwürfe. Ich kann laut Gähnen und giftig Argumentieren und bin ihnen dennoch dankbar, wenn es am Ende für meine Kunst anregend geworden ist. Ich adaptiere gerne, was wir Künstler ohnehin mehr tun als erfinden.

Als Künstler bin ich Generalist, einer der sich nicht einschränken will, in keinem Stil, keinem Programm sich selbst beendet will. Ich will nicht meine evolutionären Arbeitsprozesse in eine Sackgasse führen. Das gilt auch für die Substanz meiner Arbeit dem Malen und Zeichnen.

Beides gehört zusammen, nicht nur bei mir selbst und der Art meiner Malerei, in der die Linie bisher dominiert, auf ihr basiert.

Jeder Maler sollte die Schulung des Zeichnens für sich entdecken und nutzen. Im Zeichnen entwickelt sich eine enorme Formenvielfalt, Entschlussfreudigkeit und Konkretheit, die weiterhilft. Das Zeichnen bildet die Hand des Malers.

Wenn ein Bild fertig ist, eine Zeichnung gemacht ist, so ist es eine Übung gewesen für mich.

Wenn ich von Übung spreche, soll dies keine Bescheidenheit suggerieren, sondern die Überzeugung, dass ein Denken in Kategorien der Vollendung für den arbeitenden Künstler zu früh Endpunkte setzt, die der persönlichen Weiterentwicklung hinderlich sind.

Herausrühren sein Innerstes. Es einfach tun, sein malen, ist immer wieder angesagt und das Scheitern daran. Die Analyse seines Misserfolges Bildet. Und das Wissen, das alles Vorläufig ist, muß verkraftet werden.

Die Malerei, die Kunst sollte sich zum Botschafter des Evolutionären entwickeln. Malerei und die Zeichnung ist immer mitgemeint, birgt eine Kraft an Abstraktion von Weltdeutung in sich, die in unserer Endlichkeit nur hier erfahrbar ist.

Vielleicht schafft es auch ein Gedicht.

Kunst soll mithelfen die Welt zu gestalten.

Kunst ist ein Werkzeug des Gärtners, den das Universum ruft. Wir sind die Gärtner. Ein jeder ist Gärtner.

Und haben sie Bitte nicht das Bild im Kopf, von einem kleinkarierten Hobbyisten, Unkraut zupfend, Ameisen vernichtend, den Naturgewalten einhalt gebieten, ein Herrgott auf 50qm.

Dieser Gärtner soll glücklich werden im Baumarkt, aber in dieser Metapher hat der nichts zu suchen.

Mit den Absolutheiten, den Endpunkten, dem tasten im Unbegreiflichen haben sich Künstler schon immer auseinandergesetzt, ihre Philosophie ist hier erkennenbar.

Ein Leben für den Menschen im Universum ist ins reale, ins praktikable gerückt.

Ich denke das Weltraumpioniere, eine in den Weltraum wachsende Menschheit nur eine Chance hat, wenn sie totale Gerechtigkeit ausübt,

die Würde eines jeden achtet, Toleranz bis an die Grenzen ihrer Haut ausübt.

Mensch werden, den es noch gar nicht gibt.

Nur dies, wird uns, die Menschheit retten können.

Raumschiffe ohne Menschlichkeit werden Totenschiffe sein.

Eine Erde mit Verlierern wird eine verlorene Erde sein.

Diese wird im Universum sterben, verschwinden zu Materie,

für die sich, dieselbe nicht mehr interessiert.

Unser aller Arbeit wurde zu Nichts.

Diesem Nichts zu trotzen ist letztendlich nur dem vernetzte Superhirn Menschheit möglich.

Einzelne werden es zum Ausdruck bringen, weil alle ihnen geholfen haben.

Die falsche Annahme das Kunstwerke ewig Existieren können, kann nur eine Entsprechung finden, durch eine Menschheit, die es versteht im Universum zu existieren.

Und die Arbeit an der Perfektionierung des sozialen,

ist ebenwürdig,

wichtig

wie lichtschnelle Maschinen und unbezwingbares Material.

Kunst sucht in der Unendlichkeit von Form und Farbe nach Bildern die uns Menschen begeistern,

die uns berühren,

die uns bilden,

die unser Leben bereichern.

Es ist die Individualität, der Kunst ureigenstes Wesen,

diese Wahrhaftigkeit zählt für die Kunst.

Schaffe Bedeutung für die Welt, produziere deine Wahrheit für die Kunst.

Kunst ist Offen.

Kunst muß offen bleiben.

Rainer Wieczorek, März 2005