Hommage an Georg Büchner

Rede vor der Nikodemus Gemeinde Berlin – Neukölln, anlässlich einer Vernissage am 20.9.07
Die Ausstellung ist eine Hommage an Georg Büchner

Guten Abend sehr geehrte Damen und Herren

(1. Kurzperformance: Die Luftschlangen in Richtung Publikum blasen und anschließend ein bisschen tänzelnd Seifenblasen pusten. Dann lass ich ein selbstgefaltetes Flugzeug in Richtung Publikum segeln, gehe hin und zertrete dieses!)

Da könnte jeder von uns drinsitzen.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Das ist der Artikel 1 unserer Verfassung, ein unveränderliches Grundrecht.

Unsere Regierung erlaubt es sich Verfassungsfeinde und niederträchtige Feiglinge in Amt und Würde, in Regierungsverantwortung zu halten. Es erschüttert das Land nicht, das wir potentielle „Mörder“ schwätzen lassen. Unsere Gesellschaft ist am verrohen, von Betriebswirten regiert, verwaltet und hin und her geschoben. Ich empfinde teile unserer Volksvertreter, als „Volksabtreter“. Ich fordere sie auf, Herr Jung, Herr Schäuble, räumen sie ihre Ämter

und wenn diese es nicht wollen, Frau Bundeskanzlerin sind sie gefordert diesen Radikalen,

ihrer Ämter zu entheben.

Nun gibt es die Auffassung, es ist Gottes Wille, alles was geschieht, es muß so sein. Gelinde gesagt halte ich diese art von Weltbetrachtung als bequem und letztendlich verantwortungslos gegenüber einer sozialen Wirklichkeit auf die, die Metapher „Hölle“ viel zu oft zutrifft.

Ich halte mich da lieber an die Aufforderung von Heinrich Heine: ein Himmelreich auf Erden zu errichten.

Ich bin ein Künstler und als dieser stelle ich mich in die Verantwortung und Tradition einer aufgeklärten Moderne die um Freiheitsgrade ringt, um den Ausbau an Menschlichkeit.

Ohne Freiheit im Kopf, keine Freiheit vor dem Kopf. Meine Freiheitsarbeit ist im wesentlichen Kopfarbeit und die Freiheitsgrade die ich hier erlange, kann man an meinen Bildern, Zeichnungen und Plastiken ablesen. Ich bin kein Künstler für ein saturiertes, Ressourcen vernichtendes Establishment.

Ich bin Arbeiter.

Es wurde gesagt: „ich denke, also bin ich“. (René Descartes)

Ich füge hinzu, halte den Satz: denke selber, in einer Medienbeherrschten, vom Meinungsjournalismus gelenkten Gesellschaft für notwendig und ein jeder sollte sich bemühen,

ein selber denken in sein Bewusstsein zu heben.

Denken sie selbstständig darüber nach, ob Deutschland am Hindukusch verteidigt werden muß.

Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit.

Rainer Wieczorek, Berlin am 18.9.2007