Was bleibt von Uns

Performance: „Kleine innere Emigration oder wider der Verwahrlosung des verantwortlichen zu dieser Zeit“ (Das Testament)
Teilaspekt.

Was bleibt von Uns

Die Sühne der Schlachtbänke und Eiterungen,
zu Niederschriften und sich atomisierenden Gedanken,
als ein ehemals lebender Impuls des Harmonieversuchs verpuffend.

In den Nachgeborenen der Knechtschaft,
obsiegt schleichend das Gemüt in monarchistischen und diktatorischen Selbstbehauptungen,
ein Ich als Styling Individuum.
Die Liquidierung erfolgte unbemerkt.

Die Nachgeburt der Macht atomisieren das Erbe im Export.
Patriotismus als kalkulatorischer Köder in den Arenen des Applauses sich erfeiernd.

Das Land das sich nicht Liebt, transportieren Sie Trost im fortwährenden.

Gespieltes Spiel in wirrenden Regeln zu Strategien im bebauten Bette,
wo fließt alles dahin,
Naturgewaltig in unbegriffener Soziologie.
Machtdesign obsiegt.

Darauf ein Partydampfer schaukelt,
klebt ein Zettel da vom Schreiberling,
den Kunstidioten,
Bettelpack,
da Goethe reicht noch dreitausend Jahre,
erfrierend am Siedepunkt.

Was bleibt von Uns – den Kindern vom besungenem Flusse,
so wunderschön,
in Trunkenheit,
immerzu Befehle,
erschlagend wir.
Die Schläfer träumt.
Der Träumer lebt für sich allein.

Lieb kleines dummes Land,
ihr vielen Schlauen schlaft nur,
schlaft, schlaft, schlaft dahin,
sagt immer anders.

Doch frag ich euch, was ist mit Euch?

Rainer Wieczorek, Oktober 2009