In diesem Heft ist alles Much Hands. Es gibt hier keine unabhängige Einzelleistung. Dieses Künstlerheft entstand durch das künstlerische Abwerten seiner Elemente. Hier werden Fähigkeiten vorgestellt, keine Stile. Wie beim Kurt sind gefundene Elemente dabei, anders wie damals im Merz. Auch kubistisch zerlegt und anders bis neu zusammengefügt. Schnibbel- Schwitters und Rainer-Schredder durch den Klebemann Wieczorek wird, wie Rheinhard und Eberhard sagt, auf dem Weg Denkprinzip Collage weiterspaziert. Am Grab des Roters vorbei, Hallo, und weiter weiter weiter. Die hier praktizierte künstlerische Forschungsarbeit an der Dimension Collage wird diese erweitern, wird angenommen.
Collage, Montage, Assemblage setzen Elemente zusammen wie d, ö, h, l zu Döhl. Das Denkprinzip Collage erzeugt ein grundsätzlich gewandeltes Bildverständnis. Wird dieses Denkprinzip auch ein grundsätzlich anderes Sprachverständnis erzeugen?
Die eine Energienutzung verpufft und andere Energienutzungen rekuperieren auf dem
langen langen langen langen langen langen langen langen langen langen langen langen langen
Weg dem Perpetuum mobile Menschheit entgegen. Das Potential ist vorhanden.
Rekuperiert wird nur derjenige, der es will: ist ein Experiment. Hier wurde nur auf einen Sprachfluss geachtet von Rainer-Schredder und das inhaltliche Begreifen wird ein Akt der Arbeit, im Später. Ein wenig Koan für Intellektuelle.
Vorwort Wort vor Wort vor Wort Wort vor Wort Wort vor Vorwort
Eine Collage ist per se Korrespondenz, nicht zwangsläufig sozial, im Paradox ein Selbstgespräch. In der Not ein Dialog gesetzter innerer Emigration. Wir wollen uns aber Mitteilen, Beachtet werden, Gelobt werden wir Künstler und Künstlerinnen sowie die Transgender unter uns, oft nicht mal das widerfährt dem Künstler, denn ein Volk trägt uns nicht.
Der Korrespondenzgedanke mit vollzogener Interaktion mit oder innerhalb einer Menschenmenge Xn ist das Tragende und Wesensbestimmende der Mail Art. Ohne diese Wechselbeziehung unter konkreten Personen kann keine Kunst Mail Art genannt werden.
Es kann die Ausnahme zugelassen werden wo eine Mail Art am Empfänger scheitert, weil diese z.B. diesen nicht erreicht, aus welchen Gründen auch immer. Je nachdem welcher Stil eine Mail Art ausmacht, kann von einer gescheiterten Mail Art ausgegangen werden. Es wird hier exemplarisch an einen Brief gedacht, dessen Inhalt Schnibbel aus der industriellen Warenwelt enthält und nicht erkannt wird, dass hier eine Spielart der Mail Art vorliegt, dann kann von einer gescheiterten Mail Art ausgegangen werden. Wer absichtlich eine Mail Art aus ihrem Kontext entnimmt, diese isoliert und die Bezüge abschneidet, mißbraucht diese Mail Art und seinen Urheber. Hier soll nicht die Möglichkeit einer Einzelpräsentation abgeschnitten werden, das ist nicht gemeint. Mail Art behält seine Eigenart im Kontext seines Netzwerkes.
Für die Collage eines Künstlers trifft das nicht zu. Er stellt die Korrespondenz mit und zwischen seinen Elementen zuvorderst her und das Kunstwerk ist fertig, hat Geltungsanspruch auch dann, wenn diese Arbeit keinem Publikum präsentiert wird. Wenn diese Collage in der sozialen Technik des Much Hands entsteht, trifft das Gesagte ebenfalls zu.
Materialtechnisch kann das Denkprinzip Collage auf allen Gebieten der Bildenden Kunst in Anwendung gebracht werden. Die Ergebnisse haben andere Namen und wir sprechen von der Assemblage, dem Relief, einer Rauminstallation, dem Objet trouvé, einem Readymade, usw..
Das Denkprinzip Collage wird in den visuellen Medien der Fotografie, Film, Video bis Computer angewendet, bei der Musik und ebenso in der Literatur. In diesen Disziplinen wird auch gern von der Montage gesprochen. Bei Film und Video wird auch der Begriff Schnitt verwendet.
In wieweit das Theater mit dem Denkprinzip Collage arbeitet, ist hier nicht bekannt, aber Möglichkeiten werden gesehen auch über das Bühnenbild hinaus in die Darstellung hinein. Wikipedia nennt unter dem Stichwort Collage die Theatercollage, die sich ergibt aus der Zusammensetzung szenischer, poetischer und literarischer Elemente die hier oftmals der Interpretation zeitgeschichtlicher oder gesellschaftskritischer Werke dient.
Folgt man wikipedia (9.7.20) so eröffnet sich ein Unterschied zwischen Theatercollage und Theatermontage die eine zeitgenössische Inszenierungs- und Entwicklungsmethode von Theaterstücken ist. Sie ist verwandt mit der Theatercollage und der Montage in der Literatur. Die Montage (griech. mónos- einzeln, allein/kόlla- Leim) befasst sich intensiv mit einem Thema im Gegensatz zu der Collage, die aus verschiedenen Themengebieten zusammengesetzt werden kann. Die Montage im Theater befasst sich wie die Montage (Literatur) auch mit verschiedenen Sprachebenen, Texten und Erzählweisen. Somit experimentiert die Montage mit der klassischen Inszenierung und Darstellung des Dramas. Seit Mitte der 2000er Jahre findet sich die Montage hauptsächlich in der freien Szene wieder. Gebildet wurde der Begriff von Theaterregisseur und Autor Michael. … In der Probenzeit wird die Montage vom Regisseur zusammen mit den Darstellern entwickelt. Sowohl der Text, aber auch Choreografien, Szenerien, Musik und performative Inhalte werden geschaffen, erzeugt und produziert und wirken durch die enge Zusammenarbeit sehr autobiografisch, sind jedoch zum größten Teil fiktiv. Somit gibt es auch keinen Streit über Urheberrechte wie bei der Collage, denn eine Montage ist immer eine Eigenproduktion und feiert bei der ersten öffentlichen Sichtung nicht nur Premiere, sondern auch Uraufführung. Auch typisch für die Montage ist, dass die Schauspieler auf der Bühne ihren echten Namen tragen, um eine größere Assoziations- und Identifikationsebene zu ermöglichen. Eine Montage hat keine Haupt- und Nebenrollen, alle Darsteller sind gleichberechtigt, wie ich der Neupert.
Alle diese Disziplinen können dem Arbeitsprinzip der Much Hands folgen. In der Musik hat es eine lange kontinuierliche Tradition.
Nur muß sich, was Much Hands genannt werden will auf das Spezifikum geachtet werden:
wissenschaftlich akribisch die Nennung aller beteiligten Autor*innen, sofern bekannt zu nennen. Z.B. ist in sofern auch ein Much Hands zu nennen was ein einzelner Künstler herstellt wenn er künstlerisches Fremdmaterial aus dem Kontext Kunst verwendet und zusammensetzt zu einem neuen anderen Kunstwerk zusammenfügt. Arbeitstechnisch wie, spielt hier keine Rolle.
Bei anonymisierte industrielle/gewerbliche Waren aller Art, kann der Anspruch nicht erhoben werden, in einem Much Hands ausdrücklich genannt zu werden. Es käme einer Werbung nahe. Natürlich können Produkte von Firmen explizit gelobt werden, das bleibt unberührt. Dass diese Produkte gekauft werden, von Künstlern, ist Anerkennung genug und es ist zu hoffen, darauf zu achten, zu protestieren, gegebenenfalls zu streiken dass die Arbeitsbedingungen und Löhne sich optimieren für Angestellte und Arbeiter/*innen in den Firmen.
Ein Much Hands ist auch zu nennen, wenn an Zeichnungen, Bildern, Plastiken, Skulpturen an der ganzen Vielfalt künstlerischen Techniken viele Hände mitwirken und die Technik erst dadurch in das Denkprinzip Collage rückt, die Dimension Collage erweitert.
Das Denkprinzip Collage in seiner ganzen Dimension und seiner Fülle an Disziplinen kennt viele weitere Begriffe wie der genannten Montage, die alle im selben Geist sich ergänzen und lediglich für Spezifisches in den einzelnen Disziplinen stehen, aber nicht grundsätzlich für Anderes stehen.
Beenden wir den Text hier mit einem abgewandelten Zitat von Robert mit der Aufforderung, sich an einem Much Hands zu beteiligen:
Dieser Text teilt dir unsere Gedanken mit, denke sie weiter
Mai 2020