Ein Klang stummt
klingt daneben
klingt schön vielleicht
nicht
das Licht
am Schornstein
schaut herab
macht froh
dass es Licht ist
am Schornstein
über dem Hof
oben
über dem Zimmer.
Das Licht scheint herab in ein Auge das aufschaut unter Beobachtung im schönsten Gebäude residierender Gaukler. Wo gibt es denn so etwas: Das Museum protzt mit einem ausrangierten Unterseeboot. Für einen Euro Eintritt kann man das Ende nahen sehen. Irgendwo wird ein Blinder über die Straße geführt; ein Kind erhält eine Ohrfeige ohne ersichtlichen Grund; ein Vertrag wird unterzeichnet bei dem ein Stadtteil sein Leben lässt. bleibt im eigentlichen Sinne draußen das Licht.
Dämmert herein
als weicher Schatten
auf Wangen
von Wartenden
Sitzendenden
die staunen
und fragend
bleiben.
Die Wartenden werden schön und Bedächtig
schiebt ein Wachmann
Bedächtigkeit
aus luftleerem
schweren Ernst
durch den Gang
zum Warteraum
und zurück
die Stirn dunkelnd
Die Parkbank ist wieder leer. Der Rücken fährt sein Rad zum Stadtrand vor. Da sitzt er am Küchentisch und lässt seine Stifte auf Papieren tanzen. Augenbe- glückt erkratzen sich Zeichen, Welten, Menschen, Tiere, Fantasien. Beglückt fällt der Rücken in den Schlaf. Ein einsamer Traum vom träumen und der Sprache der seinen. Bloß ein Wort, bloß ein Bild, bloß ein Zeichen vor die Füße des Traumes legen, wie einen Kloß vor die Füße der Wartenden Fragenden leg.
Es ist eine Ehre in diesem Land zu sein und zu warten oder zu wachen. Wenn die Arbeiter mit müdem Blick vorüber taumeln ist der Tag gelaufen. Schritte hämmern ihre Losung auf das Pflaster blauäugig, grünhaarig, faulzähnig schlug er sich lachend durchs Leben.
War immer Gewinner.
Immer Verlierer.
War Tänzer
und Langeweiler.
Er baute sich ein Brett aus einem Brett. Damit ließ er sich über die Meere treiben spielend verwoben, auf dem sich Gleichgültigkeit breit macht. Der oberste Griffelspitzer hakt ungerührt die Ablasszettel ab. Auf einer Bühne werden Pirouetten gedreht solange der Beifall tobt brauchen die Aufpasser sich nicht ins Zeug zu legen.
Die Ware hat ihre Herrschaft über die Wirtschaft zuerst verdeckt ausgeübt, und diese Wirtschaft selbst blieb als materielle Grundlage des gesellschaftlichen Lebens unbemerkt und unbegriffen, so wie das Bekannte überhaupt darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt ist. In einer Gesellschaft, in der die konkrete Ware selten oder in der Minderheit bleibt, stellt sich die scheinbare Herrschaft des Geldes als der mit unumschränkter Vollmacht versehene Gesandte dar, der im Namen einer unbekannten Macht spricht. Mit dem Eintreten der industriellen Revolution, der manufakturmäßigen Teilung der Arbeit und der massenhaften Produktion für den Weltmarkt erscheint die Ware tatsächlich als eine Macht, die das gesellschaftliche Leben wirklich in Beschlag nimmt. Zu dieser Zeit bildet sich die politische Ökonomie als herrschende Wissenschaft und als Wissenschaft der Herrschaft heraus. Sehr geehrter Herr Proletarier des Proleten Untergang sitzen in des Ämter Fluren, Jobcenters Amtsstuben selbsterlaubter Gesetzesinterpretationen und gaffen sich an, geifern, mistrauen, beschimpfen sich selbst adelige Hohenasengemüter. Auf die Straße wird gespuckt, gezielt dem Bruder, der Schwester ins Antlitz. Solidarität buh buh. Liebe kratzt sich hier mal dort und Geld ist der Held dieser Welt von politischen Vollidioten. Kollege Gammler zeigt dir den Finger aus der Mitte gestunken, hingezeigt in das Versagen. Es ist die Spaltung. Prekarier aller Länder vereinigt euch intelligenter. Armut wird uns alle töten. Ihr verfluchten Hasardeure billigen Bankenwesens gewesen verwesen wesend immer zu, blöd wie Stroh an der Menschlichkeit. Viele waren tot. Die große Leichenschau begann. Ich bin zur Welt gekommen. Gewollt und ungewollt. Sie hat mich aufgenommen und gestillt. Sie sang für mich und rau war ihr Gesang. Da hatte einer Tod und Hass gesät. Die Zeit ist vergangen. Er ist vergangen und viele haben seither mit meinem Hintern gesprochen, sind vergangen.
Homo ludens, homo ludens, homo ludens das Spiel ist aus.
Homo ludens, homo ludens, homo ludens das Spiel beginnt.
Textcollage mit Saza Rainer und Michael Jeannette Guy, Juni 2020 zu Berlin